Schlechter Text bedroht die Kommunikationswelt. Die ganze Welt? Nein! Eine wachsende Truppe unbeugsamer Profis leistet dem Sprachverfall tapfer Widerstand. Es reicht!
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Oktober 15, 2008 von textdeluxe
Schlechter Text bedroht die Kommunikationswelt. Die ganze Welt? Nein! Eine wachsende Truppe unbeugsamer Profis leistet dem Sprachverfall tapfer Widerstand. Es reicht!
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Veröffentlicht in In eigener Sache, Petition | Verschlagwortet mit Petition, Protest, Schluss mit schlechten Texten, Umfrage | 21 Kommentare
Keine Texte mehr, die vom Nachbarn geschrieben wurden, weil er mal eine Eins in Deutsch hatte.
Keine Bedienungsanleitungen mehr, die niemand versteht.
Keine Investitionen mehr in Werbeaktionen ohne Response.
Kein "Bitte mal eben schnell drüberschauen", sondern ein ordentliches Textlektorat.
Und auf Textklau reagieren wir ganz besonders allergisch.
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Schluss mit schlechten Texten!
Da wäre ich konzilianter. Schlechte Texte sind irgendwie noch OK, wenn auch nicht immer wirklich angenehm zu lesen; es gibt einfach viel zu viele sinnlose und sinnfreie Texte, voll von Banalitäten und Platitüden – teilweise gespickt von der Arroganz des Schreibers ein grandioses Elaborat verfaßt zu haben. Besonderes Highlight ist dabei vielfach die Verwendung von Fremdwörtern zur Darstellung der ausgeprägten verbalen Kompetenz des Schreibenden ohne jedoch deren Bedeutung wirklich zu kennen. Ist amüsant bis nervtötend. Fazit: Lieber einen schlechten als einen unnützen Text lesen, der nur den fahlen Nachgeschmack der Zeitvergeudung hinterläßt. ;-)
Aber ist ein unnützer Text nicht gleichzeitig auch ein sehr, sehr schlechter Text?
Sinnlose und unnütze Texte sind doch schlechte Texte!? Auch, wenn sie dabei nur eine Teilmenge darstellen.
Bei schlechten Texten geht es ja um viel mehr als nur um sprachliche Korrektheit – es geht um Relevanz, um Aussagekraft, um Originalität, um Lesefreude.
Hm, das mit den Fremdwörtern und dem Nominalstil, das íst wohl (selbst-)ironisch gemeint? :-)
:-) War ironisch gemeint. Ich Hatte gerade wieder mal eine hochgeschwollene Email unserer Projektleitung lesen müssen und konnte nicht anders. Ich sehe das eher aus Sicht des Inhalts: ein schlechter oder schlecht geschriebener Text kann dennoch informativ und interessant sein, evtl. nur mühsam zu lesen. Ein unnützer Text hingegen kann auch gut geschrieben sein und dennoch inhaltlich wertlos. Ich ziehe daher immer den Inhalt und nicht die Form vor und bewerte die Schlechtigkeit nach diesem Kriterium.
Also wenn ein Text informativ und interessant ist, ist er wohl nur mäßig schlecht ;-)
Ein unnützer Text hingegen kann auch gut geschrieben sein und dennoch inhaltlich wertlos. Ja, aber dann erfüllt er vielleicht einfach nur einen anderen Zweck: er unterhält vielleicht.
Inhalt und Form sind ja nicht immer so ganz getrennt voneinader zu betrachten …
Ah ja. :-)
Dafür sind Texter ja immer auch Berater – um Kunden zu sagen, dass ein Text redundant ist und besser weggelassen werden sollte.
Wie gesagt, ein guter Text besticht nicht nur durch eine gute Form. Es geht beim Texten auch immer um die Auswahl von Aussagen und Infos, die für den Leser wirklich interessant sind.
Man muss ja gottseidank nicht damit leben, spannende Inhalte schlecht zu präsentieren. :-)
[…] mit schlechten Texten macht da jetzt auch eine konkrete Petition – sich für guten Text auszusprechen, ist doch wohl selbstverständlich, oder? […]
[…] 15, 2008 von Arno Gerade hier in unserem Blog in den Kommentaren eine wunderbare Definition dessen gelesen, worum es hier (auch) geht: Bei schlechten Texten geht […]
Ein guter Freund wähnt sich seit Jahrzehnten in dem Irrglauben, ein begnadeter Schriftsteller zu sein. Die Novellen und Essays, welche er zu Papier bringt, strotzen vor Langatmigkeit, unverständlichen Schachtelsätzen – und was das Traurigste ist: An jedem Wort wird so lange herum gefeilt, bis jeglicher Funke von Leidenschaft, Liebe und Leben aus den Texten verschwunden ist. Diese sind dann meiner Meinung nach wesentlich erbärmlicher als jene, die vor sprachlichen und grammatikalischen Fehlern strotzen, aber dennoch Seele, Charakter und eine sinnvolle Aussage aufweisen.
Was zu beweisen war … :-)
@ freidenkerin:
Ich muss gestehen, dass ich Probleme habe, mir eine sinnvolle Aussage, die vor sprachlichen und grammatischen Fehlern strotzt, vorzustellen.
Die Grammatik ist ja kein Selbstzweck, sondern stellt auf sprachlicher Ebene den Sinn eines Satzes her. Falsche Bezüge, falsche Fälle, falsche Wörter und was dergleichen Alltäglichkeiten mehr sind stören durchaus den Sinn, bis hin zur Zerstörung.
Ich fürchte jedoch, hinter dem verbreiteten Sprachmüll steckt mehr als die Unkenntnis grammatischer Regeln. Wer klar sprechen will, muss erst einmal klar denken.
[…] als nur schöne Worte machen. Auch die Inhalte müssen stimmen … Moment, das hatten wir doch letztens schon? … (Darf ich hier ausnahmsweise, Tinkerbell? […]
Wobei sich mir hier die Fragen stellen:
Was sind schlechte Texte?
Nur unnütze Texte? Für wen unnütz? Ist Poesie z. B. nicht in erster Linie für den Poeten nützlich, nicht für den Leser? Ist das dann schlechter Text? Und: Ist das überhaupt Text?
Ich meine, ich persönlich habe sicher eine Vorstellung davon, wann ein Text schlecht ist. Aber inwieweit deckt sich die mit anderen Vorstellungen?
Und das verstehe ich u. a. unter schlechtem Text:
– Text, der die Formalitäten aus Unwissenheit nicht beachtet: Rechtschreibung & Grammatik, Stilfragen etc. Wenn er sie aber absichtlich übertritt, dann ist er nicht automatisch schlecht.
– Lieblos hingeklatschter Text ohne Konzept, ohne durchdacht zu sein, ist meist schlecht.
– SPAM: Text, der nicht für Menschen Informationen liefern soll, sondern für Suchmaschinen. Diese Art von Texten finde ich weitaus schlimmer als alle anderen schlechten Texte zusammen.
Vielleicht wäre es aber noch nützlicher zu überlegen, was guten Text ausmacht.
Wollt ihr Erfolg für euere Aktion?
Was man tun muss, um Erfolg zu haben: den Leuten erzählen, was sie von einem guten Text haben werden. Was damit besser wird Mehrwert: ihr Ansehen, ihre Verkaufszahlen, ihre Bedienungsanleitungssicherheit
https://textguerilla.wordpress.com/2008/10/16/wirtschaftliche-zwange/, etc.)
Und dann erzählen, was denn einen guten Text ausmacht.
Alles andere ist verzweifeltes Geplärre oder Oberlehrertum.
Versteht mich nicht falsch, „negative approaches“ gehen sauber in die Hose. Schade um den Aufwand und die Zeit. Funktioniert nicht. Nie. Das ist die Erkenntnis aus zig Jahren Kundenkommunikation, Großagenturleben und die Erkenntnis eines Agenturbosses, der noch länger als ich im Agenturleben stand, zig Kampagnen fuhr und zig Kommunikationsschulungen merh als ich hinter sich hatte.
Also sakrosankte Regel gewissermaßen wie das Amen in der Kirche oder mindestens so unantastbar wie das GG.
:-) Aus der werblichen Seite hast du absolut Recht, Vroni. Wenn Textguerilla Texte verkaufen wollte … Aber will es das?
Ich denke, hier geht’s grad nicht um (Kunden-)Werbung, sondern vielmehr um Denkanstöße, um Aufmerksamkeit, um eine Positionsbestimmung und um Solidarität (so seh ich das), vor allem unter Kollegen.
Ihr habt recht mit euren Einwänden. Ganz klar. Wie textdeluxe schon sagte: „aus werblicher Sicht“.
Aber hier bei der textguerilla geht es erstmal wirklich nur
darum festzuhalten, wieviele „schlechte Texte“ es gibt, was
alles zu einem Text bzw. zum Texten dazugehört und was dabei alles schief laufen kann. Und vor allem geht es darum zu
zeigen, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich dagegen
wehren, dass sie als Leser oder User von Medien – meist aus
Kostengründen – „schlechten Text“ vorgesetzt kriegen.
Und: Textguerilla ist ja erst der Anfang …
(oh, ist das schön mit Pünktchen nur so um sich zu werfen ;-))
Hallo ihrs,
ihr setzt euch für gute Texte ein. Das ist eine tolle Sache.
Aber wo sind die.
Ich hab da selber genügend Erlebnisse, die einem das Gefühl, in einem Kulturvolk zu leben, ordentlich austreiben.
Neulich seltsame Diskussion gehabt mit einem (vorgeblich altgedienten, sic! = „erfahrenen“) Journalisten, der die Kritik an den Texten des Scienceblogs als pure Kritik an Kommata abtat.
Entweder war er dumm oder er verstand absichtlich falsch, denn der Haupteintrag war klar und unmissverständlich gegen die unverständliche, dürre, dünkelhafte und unlebendige, „unsexy“ Schreibe der dortigen wissenschaftlichen Blogger gerichtet. Schreibe, nicht Kommafehler, hrrgs. Man hat sogar aufgezeigt, wer und wie es ein recht berühmter Jemand besser macht/bloggt.
Und wenn die sogenannten Schreibprofis wie dieser auf diese konstruktive Kritik hin kommentierende Journalist sich da trotzdem auf sehr ärgerliche Weise dummstellen, wie sieht es dann mit dem KMU-Normalovolk aus. Das ist bitter. Ich verstehe von daher jede Unmutsregung und jede Heftigkeit.
Auch wenn die textguilleros sich nicht als Textverkäufer sehen (Ausrede! Ausrede! Denn sie haben immerhin eine Petition gestartet und die will „verkauft“ sein, also von den Leuten angenommen werden), möchte ich ihnen dennoch zurufen:
Nur festzuhalten, wieviel und welche schlechte Texte es gibt, ist eine seltsame Archäologie, wenn man es als Kulturauftrag sieht. Denn sie zwingt auch euch Textguerilleros selbst allmählich in negative Denk- und Vorstellungsschleifen hinein. Mir kommt das so vor, wie wenn ein Kunstsammler anfinge, aus Protest miese Bilder zu sammeln, den Zigeunerin-Ramsch und die Sonnenuntergänge in den Kaufhäusern. Irgendwann weiß er nicht mehr vor lauter hämischer Negativität, wie ein gutes Bild geht. Das Sein bestimmt das Denken, er wird sein Stilgefühl verlieren.
Viel besser ist es, gute neben schlechte Texte zu stellen. Nur so sieht der interessierte Leser (bei anderen ist es sowieso sinnlos…) , was man meint. Selbst der mäßigste Grundschullehrer würde nie und im größten Frust nicht über seine Schar lustig machen, sie nur mit Spott zusammenstauchen und stehenlassen, wenn sie etwas falsch gemacht haben. Denn so lernen sie es nicht. Er zeigt ihnen, wie es besser wird. Und warum es besser sein sollte (Motivation aktivieren). Und lässt sie selber draufkommen.
Leider haben wir eine sehr fehlervermeidende, ängstliche autoritative Kultur. In der Familie, im Sport und im Geschäft. Wir haben keine Kultur, die aus Fehlern erfrischende Erkenntnisse zieht oder in ihnen im Vergleich neue Dinge entdeckt. Fehler sind negativ, basta. Und gehören an den Pranger, you idiots! Das ist aber leider nicht sehr kreativ, Leuts, wenn man denn… etwas mehr ereichen will als seelisches Trostblog für verärgerte Texter zu sein.
Ein reines Prangerblog wirkt immer selbstreferentiell oder wie ein verbitterter Lehrer. Es dient vielleicht der Treib- und Frustabfuhr der Textergemeinde. Das ist sicher notwendige Seelenhygiene und Seelenmülleimer zur Bestätigung für gestresste Texter oder für Texter mit zu wenig Aufträgen, die grade wieder am Verzweifeln sind.
Ausschließlich Beiträge aus der Richtung Gruselkammer und Haftrichter und eine Petition rein GEGEN schlechte Texte führen nirgendwohin.
Wer wirklich zum Denken anregen will, muss seine Leser zum Vergleichen anregen.
Oder wie Rathenau sagte: Denken ist vergleichen.
Schönes Wochenende!
[…] eine “Petition gegen schlechte Texte” durch die Bloglandschaft, initiiert durch den Textguerilla-Blog. Diese wird gezeichnet von etlichen geschätzten Texterkolleg/innen, deren Blogs ich regelmäßig […]
Yigg-Webnews-Wettbewerb für Texter und Blogger…
Auf das texterME-Gewinnspiel, das texterME erst einmal ein paar Links verschaffen soll, habe ich ja bereits hingewiesen. Richtig, der Hauptgrund ist der, dass diese Seite ……
[…] als nur schöne Worte machen. Auch die Inhalte müssen stimmen … Moment, das hatten wir doch letztens schon? … (Darf ich hier ausnahmsweise, Tinkerbell? […]